Wer ein Musikstudium anstrebt, sollte unbedingt rechtzeitig mit der Vorbereitung beginnen, sich gut über Ausbildungsstätten und -wege und mögliche Berufsbilder informieren, um zunächst die Aufnahme-prüfung zu bestehen, einem geeigneten Studiengang zu finden und schließlich einen guten Einstieg in den richtigen Beruf zu haben.
Junge Musiker werden in der Wahl ihres Studiengangs oder -ortes, bei Bewerbungen und Vorspielen leider nicht immer genügend vorbereitet oder beraten. Hierzu sollte man sich früh die richtigen Fragen stellen, sich informieren, Entscheidungen treffen; mit verschiedenen Leuten sprechen und sich natürlich auch musikalisch richtig vorbereiten.
Wenn man sich die Möglichkeit eines Musikstudiums offenhalten will, sollten rechtzeitig verschiedene Weichen gestellt werden:
Oft ist im Alter von 10-13 Jahren schon die Entscheidung gefallen, sich für Musik zu begeistern, Übezeit zu investieren, Ensemble-Erfahrung zu sammeln und sich vielfältig mit Musik zu beschäftigen.
Mit 15-17 Jahren stellt sich dann die Frage, ob ein Studiengang / Beruf mit höheren instrumentaltechnischen Anforderungen angestrebt wird:
etwa Instrumentalpädagogik oder künstlerische Ausbildung bzw. Instrumentallehrer, freier Musiker, Ensemble- oder Orchestermusiker.
Hierbei geht es nicht um endgültige Entscheidungen, sondern darum, die notwendigen Schritte zu gehen, um sich die Tür für später offen zu halten. Die wichtigsten Weichenstellungen versuche ich bei meinen eigenen Schülern frühzeitig zu begleiten.
Mit dem Können wachsen die Freude und die Möglichkeit, das musikalische Tätigkeitsfeld zu erweitern, neue Klänge und Spielweisen zu entdecken, vielfältigere Stücke zu spielen, in neuen Ensembles...
Dennoch: Nicht jeder muß ein Profimusiker werden, schon gar nicht für den Lehrer oder die Eltern. Auch gute Instrumentalisten entscheiden sich oft aus verschiedenen Gründen für einen anderen Beruf.
Viele Kinder und Jugendliche haben Freude am Musizieren allein oder mit anderen, unabhängig von fernen Berufszielen.
Zweckfrei und unmittelbar.
Und das ist auch gut und richtig.
Schon vor der Aufnahmeprüfung stehen wichtige Entscheidungen an,
die neben der intensiven Vorbereitung am Instrument zu treffen sind:
Wo und an welchen Einrichtungen sollte man sich bewerben?
Für welchen Studiengang? Bei welchem Lehrer? Gibt es einen Plan B?
Bei diesen Fragen stehe ich gern beratend zur Seite.
In einigen Studiengängen kann es sinnvoll oder sogar notwendig sein, Kontakt zu Dozenten aufnehmen und evtl. einzelne Unterrichtsstunden zu nehmen, um zu sehen, wer und was zu einem paßt, aber
auch, ob man überhaupt einen Platz bekommt. Persönliche Kontakte können wichtig und aufschlußreich sein, denn nicht alle Wege gehen nur über das offizielle Verfahren.
Bei der Auswahl und Vorbereitung eines geeigneten Programms für die Aufnahmeprüfung helfe ich gern. Damit sollte rechtzeitig begonnen werden, wenigstens ein Jahr vorher. Vorspieltraining sowie Tipps oder Übungen zum Lampenfieber und zum Auftreten können hilfreich sein.
Wenige Wochen oder Monate vor der Aufnahmeprüfung sollte man nicht mehr unbedingt die komplette Technik umstellen. In einzelnen Punkten und in Gestaltungsfragen können aber auch dann noch wichtige Verbesserungen erfolgen.
Es gibt in Deutschland ca. 24 Musikhochschulen. Hinzu kommen einzelne Studiengänge an Universitäten, dazu Konservatorien unterschiedlicher Art, Berufsfachschulen und zahlreiche Weiterbildungsstätten. Sie alle unterscheiden sich in den Anforderungen, Aufnahmeprüfungen, Schwerpunkten, Qualität und inhaltlichen Ausrichtung. Über die grundsätzlichen Unterschiede sollte man sich vorher im Klaren sein.
Musikstudium ist nicht gleich Musikstudium.
Um nur die gängigsten zu nennen:
Hinzu kommen Aufbaustudiengänge und Spezialisierungen wie Kammermusik, Alte und Neue Musik...
In der Zeit vor den Aufnahmeprüfungen biete ich eine individuelle Vorbereitung an.
Diese umfaßt unter anderem, je nach persönlichem Stand und Studienzielen:
Bei meinen Instrumentalschülern erfolgt dies unterrichtsbegleitend. Eine gute musikalische Ausbildung erfordert aber die Zusammenarbeit verschiedener Personen und Einrichtungen. Daher ermuntere ich meine Schüler, Ergänzungs- und Ensembleunterricht bei Kollegen zu besuchen, z.B. über Kurse und Musikschulen.
Umgekehrt biete ich auch Schülern, die ihr Instrument bei einem anderen Lehrer erlernen, Anregung, Beratung und ergänzenden Unterricht - je nach Bedarf kompakt in einigen Stunden oder über einen längeren Zeitraum.
Grundlegende Kenntnisse und Musiktheorie und Hörfähigkeiten werden in unterschiedlicher Form und Schwierigkeit auch in Aufnahmeprüfungen getestet.
Bewußtes Hören erschließt neue Erfahrungen beim Musikhören, Instrumental- und Ensemblespiel. Ein trainiertes Gehör kann ein ganz neues Verständnis und so auch ein besseres Spiel bewirken. Ein Musiker, der nach Noten und Griffen spielt, ohne manche Dinge zu hören und zu empfinden, ist wie ein Maler, der Farben, Formen, Proportionen nicht kennt - es wäre Musizieren wie ,,Malen nach Zahlen".
Noten, Musiktheorie und Begriffe sind zwar nicht die Musik.
Sie ermöglichen aber ein erweitertes Wahrnehmen und Verstehen von Musik.
Und nicht zuletzt: die Verständigung über Musik.
Hier geht es um Grundkenntnisse in Harmonielehre, zunächst um...
und bei Bedarf auch um...
Bei Interesse kann dies ergänzt werden um Aspekte der Musikgeschichte, der Kompositionsweise, der Interpretation und Gestaltung, aber auch um grundsätzliche Fragen und Zugänge zur Musik und zum
Musikmachen.
Wichtig ist mir, daß diese Aspekte auch praktisch am Instrument und in ihrer Anwendung erfahren werden: Im Blattspiel und Begleiten, beim Erfinden von Begleitstimmen, beim Hören, Analysieren und Spielen von Stücken,
im Improvisieren und Komponieren.
Hierbei geht es nicht nur darum, etwas zu wissen und Aufgaben kreuzworträtsel-artig auf dem Papier zu lösen. Das Ziel des Trainings ist vielmehr, diese Dinge ohne lange ,,Kopfrechenarbeit" zu hören und beim Musizieren anwenden zu können.
Geübt wird das Hören von
Auch hier ist geht es darum, die Dinge im musikalischen Alltag anzuwenden:
beim Ensemblespiel oder Üben (etwa Intonation, Klangmischung und Spannungsverlauf) oder beim Begleiten oder Heraushören von Melodien, beim Improvisieren und Komponieren.
Für viele Studiengänge, besonders aber für Schulmusik, Musiktheorie und Komposition muß man ein zweites Instrument spielen.
In der Regel ist dies das Klavier als Begleitinstrument; bisweilen sind auch andere Tasteninstrumente, Gitarre oder Harfe möglich. Die Ansprüche hieran sind je nach Ausbildungsstätte und Studiengang verschieden. In vielen Fällen empfiehlt es sich,
im Alter von 10-16 Jahren mit dem Nebenfachinstrument zu beginnen.
Sinnvoll ist es auch, am Klavier Fertigkeiten zu trainieren wie
Über das Instrument läßt sich auch ein guter Zugang finden zu
Auch nach bestandener Aufnahmeprüfung stellen sich Fragen:
Wie nutze ich ein Studium gut? Welche Schwerpunkte soll ich setzen?
Welche Kurse, Dozenten, Ensembles bringen mich weiter?
Welche Praktika, Engagements und Jobs bereichern den Lebenslauf oder
bringen mir neue Impulse und Erfahrungen?
Was paßt zu mir, was macht mein Profil aus?
Das hängt natürlich davon ab, wo man später damit hin will. Auch wenn es im Studium ganz intensiv um musikalische Dinge geht, kommen solche und andere wichtige Fragen oftmals zu kurz. Ganz
allgemein könnte man empfehlen:
Wer nicht sicher weiß, wo er später arbeiten wird (wie z.B. Schulmusiker), sollte sich auch mit Dingen auseinandersetzen wie Be(Werbung), Websites, Musikverbände und Berufsvertretungen,
Organisationen und Einrichtungen, Fortbildungen, Meisterkurse und Landesmusikakademien, Kulturförderung, mögliche Berufsfelder und Alternativen, Unterrichts-methodik, Orchesterpraktika und
Orchesterakademien, Probespiele ...
Und wer ein sehr zielgerichtetes Studium wählt (etwa Künstlerische Ausbildung mit intensiver Arbeit am Instrument) oder einen sehr eng strukturiertes Bachelorstudiengang mit vielen Vorgaben,
sollte auch mal über den Tellerrand schauen, innerhalb wie außerhalb der Hochschule ganz zweckfrei neue Anregungen sammeln und den eigenen Interessen nachgehen.